Donnerstag, 22. Juli 2010

In die falsche Richtung

Hab ich doch gedacht, mein Oestrogenspiegel sei viel zu hoch und deshalb hätte ich im letzten Jahr so viel zugenommen.

Aus diesem Grunde reduzierte ich meine Hormoneinnhme von anfänglich 4mg/pT auf 6mg/pW und zuletzt auf 2mg/pW.
Da weder mein Hausarzt noch ich eine Erklärug für dieses Verhalten hatten, entschied ich mich meinen Frauenarzt aufzusuchen.

Dieser schaute sich meine Laborwerte an, die ich über Monate gesammelt habe.
Ihm war auf anhieb klar das diese Werte so nicht stimmen können und was noch wichtiger ist, mein Körper viel zuwenig Oestrogene erhält.
Dies erklärt mir auch mein leicht depressives verhalten die letzten Monate und die empfundene 'vermännlichung' die stattgefunden hat.

So geht es weiter:
Meine bisherigen Hormontabletten 'Estrofem 2mg' werden zur Seite gelegt und Probeweise durch das Hormonpflaster 'Estradot 100' ersetzt.
Der Vorteil besteht darin, das meinem Körper so täglich Estradiol abgegeben wird.

In 3 Wochen werden wir diesen Wert erneut anschauen und dann weitersehen. Auch ist die Rede davon Androgene einzunehmen, diese sollen meine Lustlosigkeit in allen Belangen :-) wieder anheben.

Ich bin überzeugt bei Dr. B nun in guten Händen zu sein, damit ich meinen Körper und meinen Geist wieder ins Lot bringe.

Sind liab mitanand und gnüssand dia wunderbara Täg
Vitoria

Dienstag, 29. Juni 2010

Was bin ich?

Gestern war ich mit meiner Jugendliebe Brigitte zusammen. Es ist toll das wir nach dieser langen langen Zeit immer noch so einen guten Kontakt haben, den ich nie missen möchte.
Mit Ihr spreche ich über alles, ich denke kein anderer Mensch weiss von mir soviel wie sie.

Das Thema Beziehung taucht in letzter Zeit immer wieder mal auf. Dazu gehört auch meistend die Frage "auf was stehst Du denn" und ich kann klar sagen, lieben möchte ich nur eine Frau.
Dann reiht sich gleich die nächste Frage hinten dran "was bin ich eigentlich?"
Meine Gedanken und ein grosser Teil meines Verhaltens, sind immer noch wie früher.
War ich nun früher schon eine Frau oder bin ich heute immer noch ein Mann.

Die Aussenwelt ist völlig irritiert von mir. Angefangen hat es mit Luci meiner Harley. Da kam mal ein Satz "jetzt bist Du eine Frau und kaufst Dir so ein Teil was Dich sehr männlich macht".
Bin ich nun ein Mann?
Oder mein neustes Tattoo, es ist mir bewusst das es sehr heftig geworden ist und denoch, ich wollte es so.
Bin ich nun ein Mann?
Meine Art mich zu kleiden, ich geb es zu die ist zur Zeit eher männlich.
Bin ich deshalb en Mann?

Ich weiss es nicht!!
Was ich aber mit bestimmtheit weiss, ist das ich mich in meinem jetzigen Körper und meinem jetzigen Status als Frau sehr sehr wohl fühle.

Was immer die Zukunft mir bringen wird, ich bin überzeugt das sie für mich bereits geplant ist und ich mich ihr einfach hingeben kann.

"The greatest thing you'll ever learn is just to love and be loved in return"
Sind liab mitanand.
Vitoria

Sonntag, 16. Mai 2010

Depression

Das sind nun Dinge die man ja eigentlich für sich behält.

Aber genau aus diesem Grund (unter anderem)habe ich ja diesen Blog eröffnet. Im November 2007 wurde ich operiert und von da an, bis letzten November (also 2 Jahre) hatte ich ein Super Hoch.

Seit oben erwähntem November 2009 läuft es nicht mehr so richtig gut. Zuerst habe ich meine Deprophase einem sogenannten Novemberblues zugeteilt.
Doch auch danach wurde es nicht wirklich besser.

Der Tiefpunkt war dann wirklich letzte Woche.

Ich musste feststellen das ich überhaupt nicht mehr belastbar bin und ab jedem kleinen 'Scheiss' sofort anfange zu weinen.

Aber warum????????

Habe ich doch so ein tolles Umfeld und vor allem meine Mädchen Fussballmanschaft bereitet mir so viel Freude. Doch genau die bekommen meine schlechte Phase am ehesten zu spüren. Das darf nicht sein.

Zur Zeit fühle ich mich wie ein defekter Akku. Ich lade, lade und lade aber bin sofort wieder leer.

Antidepressiva?




Vorerst nicht. Zuerst werde ich mit meinen Harleyfreunden meinen ersten langersehnten Harley Urlaub in Saalbach antreten. Danach schaue ich weiter.

Also gebt mich noch nicht auf, ich komme wieder.

Im Moment wünsche ich allen Blogleserinnen und Blogleser einen hoffentlich sonnigen und angenehm warmen Sommer.
Sind liab mitanand.
Vitoria

PS: Es würde mich interessieren ob dieser Blog eigentlich gelesen wird. Also für ein kurzes Feedback bin ich dankbar.

Sonntag, 18. April 2010

Schuster bleib bei Deinen Leisten

Hallo liebe Blogleser

Gestern bin ich zu einer für mich grossen Erkenntnis gekommen, auch wenn ich es nicht richtig wahrhaben will.

Es fand das erste Meisterschaftsspiel statt das wir mit 3:1 gewonnen haben. Die Freude in der Mannschaft war Riesig.
So habe ein paar Mädels kurz entschlossen sich am Abend zu treffen.

Nicht so wie ich das früher gemacht habe so um 20:00, nein erst um 22:00. Wenn ich ehrlich bin gehe ich normalerweise um diese Zeit nicht mehr aus dem Haus, so musste ich mich auch gestern. in die Po backen kneifen und nochmals raus.

Die Mädels dann in der angesagten Bar anzutreffen war echt cool. Ich die fast Oma mit ihren Enkelkindern.
Dies war aber lediglich mein Empfinden, Sie haben mir überhaupt nicht das Gefühl gegeben, Fehl am Platz zu sein.



Nach einem erneuten 'Beizenwechsel' und einen kurzen Rückblick in meine Jugend musste ich mir eingestehen, lass Sie alleine weiterziehen.

Und so habe ich mich dann auch verabschiedet.



Fazit:
Einen Sieg kurz, einen Aufstieg recht, oder im Trainingslager zu feiern jederzeit. Aber wenn es um den Ausgang als solches geht, bleib zu Hause oder Treff Dich mit Deinesgleichen was das Alter angeht.

Es ist toll das ich bei den jungen Frauen akzeptiert bin, was will ich noch mehr?

Seid lieb zueinander, bis bald.
Vitoria

Sonntag, 7. März 2010

Meine Lebensgeschichte

Ich weiß gar nicht mehr genau wie es angefangen hat. Ich weiß nur, dass ich noch sehr klein war so zwischen 8 und 10 Jahre, als ich begonnen habe, ab und zu Kleidung von meiner Mutter anzuziehen. Es hat mir gefallen und ich habe mich gut dabei gefühlt.

Meine Interessen waren so, wie auch heute noch, sehr breit gefächert und ich hatte viel Spaß am Leben.

Mein Leben als „Frau“ war absolut geheim und hatte auch keinen besonders großen Stellenwert. So mit 14 Jahren hatte ich allerdings schon eine kleine Kleidersammlung, von denen ich einige Sachen auch selber gekauft hatte. Ich war neidisch auf die Mädchen, ich wollte mich auch so anziehen.

In dieser Zeit habe ich mit Leistungsport begonnen. Ich habe sehr viel trainiert und war auch ganz gut. Ich habe auch sehr schnell an Muskelmasse zugelegt (heute „hasse“ ich mich dafür). Ich war nicht mehr zufrieden mit meinem Körper.

Mit 19 Jahren hatte ich meine erste Freundin, Sie wusste natürlich nichts von meinem Doppelleben, dass ich auf der einen Seite liebte und gerne weiter ausgelebt hätte und auf der anderen Seite bekämpft habe.

Mittlerweile hatte ich eine große Sammlung schöner Kleidung.

Ab und zu habe ich alles in einen Müllsack gestopft und in irgend welchen Mülltonnen entsorgt. Ich will nicht wissen, was mich das „Frau sein“ schon gekostet hat. Na ja, alle Mülltonnenaktionen waren erfolglos.

Ich hatte eine liebe Freundin, doch die Frau in mir war immer noch voll da, es war so wie man sich einen Transvestit vorstellt. Der Freund der ab und zu die Klamotten seiner Freundin anzieht und in der Wohnung rumhüpft, eigentlich übel, wenn ich heute darüber nachdenke.

Der Drang mich mehr auszuleben wurde immer stärker und ich habe irgendwann meiner Freundin erzählt was mit mir los ist. Sie hat eigentlich nicht konkret drauf reagiert, heute glaube ich, Sie (wir) waren einfach zu jung.

Ich war wie im Rausch und hatte das Gefühl ich drehe durch. Daraufhin habe ich mir das erstes Mal die Beine rasiert.

Meine Freundin konnte absolut nicht damit umgehen. Nach außen war alles Friede, Freude, Eierkuchen und auf einmal war ich wieder alleine.

Meine Freundin hatte sich wieder verliebt, ist glücklich, und ihr jetziger Mann passt viel besser zu ihr.

Ich hatte absolut keinen Plan. Die 5 Kernfragen, wer bin ich, was bin ich, mit wem will ich leben, wo will ich leben, wie will ich leben waren komplett unbeantwortet.

In meiner Orientierungslosigkeit schlitterte ich in die nächste Beziehung und nahtlos in die Übernächste. Meine Rollen habe ich so gut gespielt, dass die Frauen glaubten Ihren Traummann gefunden zu haben, dabei war es nur eine Maske. Wenn es mir zu anstrengend geworden war habe ich mich nicht etwa geoutet sondern habe das sinkende Schiff verlassen.

Nach mehreren Jahren mit kürzeren und längeren Beziehungen ist mir klar geworden, dass es so nicht weiter geht.

Ich habe mir die Frage gestellt mit wem will ich leben und wie lerne ich diesen Menschen kennen. Ich will eine Beziehung in der man sich ohne Maske in den wesentlichen Punkten kennt, respektiert und liebt. Dieses Ziel ist nur zu erreichen, wenn ich mit offenen Karten spiele.

Ich hatte zwei Jahre keine Beziehung. In dieser Zeit habe ich auch begonnen im Internet zu recherchieren und war überrascht wie viel Information es hier gibt und wie farbig, im Sinne von vielfältig, die Menschheit ist. Ich habe Kontakt mit anderen aufgenommen und kann mich noch gut erinnern, als ich das erste mal gechattet habe.

Ich bin vor Aufregung fast gestorben, als auf mein zaghaftes "Hallo" prompt eine Antwort kam. In der Öffentlichkeit zeigte ich mich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Es war der Sommer 1990, der alles veränderte. Im TV kam die Dokumentation über Coco, ich habe mir diese mehrere male angesehen, und wusste von diesem Zeitpunkt an, dass auch ich nach aussen Frau sein möchte.

Im August 1995 fuhr ich mit meinem Freund nach München an eine Sommerparty von gleichgesinnten (Transsexuellen Gruppe München).

Es war früher Abend und wir liefen von unserem Hotel zu der Veranstaltung, der Selbsthilfegruppe. Das erste mal als „richtige“ Frau. Mein Herz schlug wie wild, auf jeden Fall sind wir Heil angekommen und es war ein unvergesslicher Abend. Ich wurde überschüttet von Komplimenten und war wie im siebten Himmel.

Mir ist bis heute in Erinnerung geblieben, wie ich mich auf dem Weg zurück ins Hotel bei ihm eingehakt habe und einfach glücklich war wie eine Frau behandelt zu werden.

Mit der Zeit bin ich lockerer geworden und seit März 97 Arbeite ich in einer Firma in Zürich die mich einstellte so wie ich bin. Ich habe es aufgeben mich dagegen zu wehren.

Mein Outfit habe ich weiter verbessert und mein Selbstbewusstsein ist gestiegen.

Problematisch wird es wenn ich als ganz „normale" Frau ausgehe oder einkaufe. Die Menschen sehen in mir einen Mann der Frauenkleider trägt.

Dieses Thema ist für die meisten Menschen sehr fremd, ich fühle mich in diesem Moment sehr einsam und am Rande der Gesellschaft.

Auf der einen Seite fühle ich mich wohl, dass ich mich so zeige wie ich mich fühle und es geschafft habe meine vier Wände zu verlassen, auf der anderen Seite fühle ich mich am Rande der Gesellschaft als Außenseiterin, als Wesen das im Nachtleben einer großen Stadt einen Platz finden kann aber nicht im normalen Alltag.

Eigentlich bin ich ein ganz normaler Mensch, ich bin es gewohnt, das ich schnell mit Menschen in Kontakt komme und es finden sich immer schnell Themen bei denen ich mit diskutieren kann. Ich habe einen gut bezahlten Beruf der mir Spaß macht und die Menschen finden mich sympathisch.

Mir geht es eigentlich gut. Es ist sehr frustrierend, dass ich all das was ich geschaffen habe, was ich gewohnt bin aufs Spiel setzen muss, nur weil ich mich so zeigen und geben will wie ich mich fühle.

Ich frage mich, bin ich wirklich transsexuell.

Ich weiß es nicht mit absoluter Gewissheit, aber ich glaube, dass ich es eigentlich nicht bin. Wenn das Merkmal von Transsexualität die Abneigung gegenüber des eigenen männlichen Körpers ist, dann bin ich es nicht. Ich „mag“ meinen Körper.

Ich frage mich aber auch, wie wäre es wenn ich nicht so viel Glück gehabt hätte, wenn ich einen Körper hätte wie Arnold Schwarzenegger.

Wie wäre es, wenn es praktisch unmöglich wäre auch nur eine Spur von Weiblichkeit an meinem Körper zu entdecken.

Ich glaube ich wäre sehr unglücklich mit meinem Körper.

Manchmal denke ich, ich bin nur zufrieden mit meinem Körper weil ich genug Weiblichkeit erkenne kann und es genug Frauen gibt die da mehr Pech gehabt haben.

Bin ich also doch transsexuell und einfach nur so vernünftig, dass ich mit dem zufrieden bin oder es wenigstens meist versuche, was mir die Natur geschenkt hat?

Hormone

Ich bin jetzt seit 1 1/2 Jahren in Hormonbehandlung.

Für mich gibt es zwei Gründe warum ich Hormone nehme.

1. Um meinem Körper meiner Seele, meinem ich anzupassen.

2. Um wie eine Frau auszusehen die einen männlichen Touch hat und nicht so wie heute wie ein Mann der eine Frau sein will.

Ich will ein normales Leben und die Tatsache wie eine Frau auszusehen, gibt mir in der Gesellschaft, die Erlaubnis mich so zu zeigen, zu kleiden wie ich mich wohl fühle.

Wie geht es weiter ?

Das ist eine schwere Frage, es wäre schön wenn ich es wüsste. Trotzdem, dass mir verstandesgemäß vieles klar ist, habe ich Zeiten in denen ich das Gefühl habe den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Ich habe sehr liebe Freunde und fast mein gesamtes Umfeld weiß über mich Bescheid. Im wesentlichen lebe ich wie ich will, aber ich finde keine innere Ruhe die mir die Gewissheit gibt, es ist der richtige Weg. Ich wünsche mir einen stabilen Zustand meiner Persönlichkeit, ich wünsche mir ein Ziel in meinem Kopf dem ich folgen kann und von dem ich sicher bin es ist das richtige.

Transsexuelle Menschen sind oft sehr einsam, ich will nicht einsam sein.


Nachtrag 07. März 2010

Seit 2 Jahren bin ich operiert und lebe ein tolles Leben. Mit höhen und tiefen wie alle anderen Menschen auch.

Euer wunsch ist mir Befehl



Gut 2 Jahre ist es her seit ich operiert wurde und ich meine Homepage geschlossen habe.

Einige von Euch haben mich immer wieder gefragt warum ich diese Page vom Netz entfernt habe.

Grund war ein simpler Fehler um nicht sagen zu müssen, ein Super GAU von mir.
Ich hatte mir einen neuen MAC gekauft und leider die falschen Dateien für die HP gesichert.

Es war mir nicht mehr möglich diese zurückzuholen. Der Frust war zu gross um irgendwelche Bemühungen hervorzuzaubern und eine neue Page zu erstellen.

Zudem hatte ich doch alles hinter mir.
Op, neuen Job, alte Freunde etc. was gab es da noch über mich zu berichten.

Leider hatte ich vollkommen vergessen warum ich überhaupt eine HP eröffnet hatte.
Zum einen um interessierten Leute eine Plattform zu bieten und zum anderen mir eine Möglichkeit der Selbstverarbeitung zu ermöglichen.

Durch die Heiratsankündigung eines Freundespaares die dazu einen BLOG eröffnete hatte, dachte ich mir, versuchs doch mal auf diese weise.

Here I am